AUSSENSTÄNDE [2023-24]







Für die Serie „Außenstände“ fotografiert Andreas Machanek Gebrauchsarchitekturen – Gebäude, die in Konstruktion und Gestaltung auf das Wesentliche reduziert sind. Die Außenstände eines Großmarkts werden aber außer Gebrauch und verschlossen gezeigt. Menschen, die auf eine Nutzung oder Geschichte verweisen könnten, kommen in den Bildern nicht vor. Was jedoch vorhanden ist: Fassaden, Rahmungen, Details, Materialien und Farben – geschlossene Türen und Tore mit heruntergelassenen Rollläden. Auch Spuren des Gebrauchs, der Unachtsamkeit, der Improvisation und des Verfalls.

Machaneks bildnerische Strategien umfassen eine dezente Farbigkeit, wiederkehrende Aufteilung und frontale Perspektive in Augenhöhe. Unter konstanten Lichtbedingungen entstehen präzise, flächige und detailreiche Fotografien. Durch digitale Retusche entfernt er Logos und Schriften sowie störende Elemente. Dies fokussiert und verschiebt die Wahrnehmung – weg von konkreten Namen und Marken hin zu Zustand, Situation und Gegenstand selbst. Gelegentliche Irritationen nicht ausgeschlossen. So oszilliert die Serie subtil zwischen dokumentarischen und konzeptuellen Aspekten.

Machaneks Interesse für architektonische Themen erfährt eine Erweiterung: Er wendet sich hier Gebrauchsarchitekturen zu. Mit einer Methode, die sich konsequent dem Objekt widmet, richtet er sein Interesse auf die Alltags- und Gegenwartsverfassung unseres Lebensraumes. Dabei wirken die Arbeiten der Serie gleichzeitig seltsam still, melancholisch – und strahlen doch eine eigenartige Schönheit aus.