VITRINEN [2024-25]








Für die Serie „Vitrinen“ fotografiert Andreas Machanek Schaufenster von Luxusmarken in Rom. Durch digitale Entfernung kontextspezifischer Bildelemente – der ausgestellten Produkte – werden die sorgfältig komponierten Räume auf ihre Inszenierungen und architektonische Einbettung reduziert. Die Schaufenster entfalten dabei unterschiedliche Raumkonzepte mit variierender Tiefe. Marmor, Sandstein, Metall und Leibungen rahmen sie zu einer Bühne ohne Funktion, aber mit eigener formaler Qualität.
Die präzisen Fotografien richten den Blick auf Farbigkeit, Texturen, Formen und Materialien, die in den leeren Inszenierungen eine charakteristische Bildsprache sichtbar machen. Neben diesen syntaktischen Oberflächen tritt zugleich eine semantische Tiefenschicht hervor: Konsum, Kommerz, soziale Bezüge und Fragen von Distinktion öffnen Raum für eine kritische Lesart. Vitrinen dokumentiert so die Übergänge zwischen Inszenierung und Architektur, zwischen Präsenz und Abwesenheit sowie zwischen Konsum und Konsumverzicht. So entsteht eine irritierende Erfahrung dessen, was wir sehen – und dessen, was wir oft nicht wahrnehmen.
Spiegelungen verknüpfen Innen und Außen, Oberfläche und Tiefe – und machen den Künstler selbst gelegentlich als Teil des Bildes sichtbar. Es entsteht ein Vexierspiel von ‚Fenstern‘ und ‚Spiegeln‘ (Szarkowski). Die Serie steht in Kontinuität mit Machaneks fotografischen Auseinandersetzungen mit digitaler Retusche, architektonischen Themen und gesellschaftlichen Bezügen.